Die fragile Unabhängigkeit der Fed
Der Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und Notenbankchef Jerome Powell eskaliert. Kann die Federal Reserve ihre Unabhängigkeit behaupten – oder kippt die US-Finanzpolitik zugunsten präsidialer Kontrolle?
Seit Monaten attackiert US-Präsident Donald Trump den Chef der US-Notenbank Federal Reserve Jerome Powell, weil dieser die Zinsen entweder angehoben oder nicht gesenkt hat. Hintergrund ist seine persönliche Erfahrung als Immobilienunternehmer in den 1980er Jahren: Da die Immobilienbranche stark fremdfinanziert ist, können bereits relativ kleine Zinsänderungen die durchschnittlichen Gesamtkosten eines Projekts drastisch erhöhen. Der Postkeynesianer Hyman Minsky analysierte 1990, dass Trumps Geschäftsmodell nur in Zeiten sinkender Zinsen tragfähig gewesen sei. Für Trump ist Zinspolitik daher kein technisches Instrument, sondern eine Frage ökonomischen Überlebens.
Die Fed hingegen hält an ihrer Linie fest – auch wegen der unberechenbaren Zoll- und Wirtschaftspolitik des Präsidenten. Der Konflikt weitete sich rasch aus: Trump erwog offen die Abberufung Powells, kritisierte die Kosten für das große Renovierungs- und Erweiterungsprojekt der Fed-Hauptgebäude in Washington und ließ sogar Lisa Cook, Mitglied des Board of Governors der Fed ins Visier nehmen. Ziel ist es offenbar, die Autorität der Notenbank schrittweise zu untergraben. Doch welche Möglichkeiten hat Trump, Powell zu stürzen?
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