Aufgelesen

Chancengleichheit: Sprengstoff für linke Politik

| 13. September 2021
istock.com/nirat

Warum werden Trump und Co. gewählt? Der Havard-Philosoph Michael J. Sandel hält für die Linke unangenehme Antworten parat.

Michael J. Sandel hat ein Buch[1] geschrieben, das politischen Sprengstoff beinhaltet. „Vom Ende des Gemeinwohls – Wie die Leistungsgesellschaft unsere Demokratien zerreißt“, 2020 im S. Fischer Verlag erschienen, kritisiert eines der linken Lieblingsthemen: Chancengleichheit durch Bildung (Sandel nennt es „Meritokratie“). Dieses Konzept trage nicht dazu bei, dass die Ungerechtigkeit geringer wird, sondern im Gegenteil dazu, dass die wachsende Ungleichheit gerechtfertigt wird. Es führt seines Erachtens dazu, dass die „smarten“ Hochschulabsolventen – die Bildungselite – arrogant auf die große Mehrheit der Bevölkerung, die nicht studiert hat, herabschauen.

Darauf führt Sandel, Professor für politische Philosophie an der Harvard University, als Gegenbewegung die Wahl von Trump, den Brexit in UK und die Wahl von rechten Parteien in vielen europäischen Staaten zurück.

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