Chinas moderate Geldpolitik
Die Zentralbanker im Reich der Mitte haben vom Postkeynesianismus gelernt. Anders als in vielen westlichen Staaten folgt Chinas Geldpolitik einer Philosophie der vorsichtigen Anpassungen.
Am 24. Juni 2016 sagte der damalige Gouverneur der People's Bank of China (PBC), Zhou Xiaochuan, bei einer IWF-Vorlesung zum Zentralbankwesen folgendes über sein Land: "Da China sowohl die Merkmale einer großen Transformationswirtschaft als auch die eines Schwellenlands aufweist, müssen Chinas Zentralbank und seine Geldpolitik von der Außenwelt erst noch verstanden werden." Diese Situation hat sich bis heute nicht verändert.
Als die Reform- und Öffnungspolitik 1978 unter Deng begann, verfügte China, zu diesem Zeitpunkt noch ein verarmter Bauernstaat, nicht über eine geldpolitische Behörde im heutigen Sinne, ganz zu schweigen von einem angemessenen geldpolitischen Rahmen. Viereinhalb Jahrzehnte später hat China nicht nur eine Zentralbank mit einem geldpolitischen Ausschuss aufgebaut, sondern auch den Rahmen für eine moderne Geldpolitik nach chinesischen Anforderungen erheblich verbessert – einschließlich vielfältiger Ziele, verschiedener Zwischenziele, einer Bestimmung der Transmissionsmechanismen und einer umsichtigen operativen Philosophie.
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