Energiewende

Führung statt Nudging

| 08. November 2023
IMAGO / Andreas Stroh

Der vielleicht größte Stolperstein bei der Energiewende ist das eingeschränkte Selbstverständnis des Regierungshandelns.

Der Oberbefehlshaber der niederländischen Streitkräfte Onno Eichelsheim wurde in Buitenhof gefragt: Geht die Produktion von Waffensystemen schnell genug? Der General antworte: "Nein, wenn es nach mir ginge, müsste man immer noch mit der Idee einer Kriegsindustrie arbeiten. Das Wort auszusprechen, klingt unangenehm, auch für mich, es ist auch nicht die Mentalität unserer schönen westlichen Länder und das ist auch gut so. Aber eine Regierung, die der Industrie Garantien gibt, damit sie die Kapazität verdoppeln kann, ist jetzt wirklich nötig."

Es ist ein vielsagendes Zitat. Hier kollidiert die Erkenntnis, dass mehr Führung und Planung von oben nach unten erforderlich sind, mit einem Schaudern, das tief in der DNA der europäischen Regierungen sitzt und auf der Überzeugung beruht, dass dies nicht zu "unseren schönen westlichen Ländern" passt. Eine Idee, die oft unter dem Begriff "marktwirtschaftliche Demokratie" zusammengefasst wird. Der freie Markt, ohne den die westlichen Grundwerte nicht zu halten seien.

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