... like a dentist

Lohnsenkung vernichtet Arbeitsplätze!

| 28. September 2020
istock.com/photobyte_sm

In Deutschland wird nach dem großen Corona-Schock wieder über Löhne verhandelt, doch gelernt hat offenbar niemand etwas. Die Folgen für die Beschäftigung und die Zukunft Europas werden verheerend sein.

Wer dachte, die Allgemeinheit, die Medien und die Politik hätten in Deutschland und in Europa aus der Corona-Krise etwas gelernt, hat sich getäuscht. Es geht alles genau so weiter, wie es vorher war. Im öffentlichen Dienst wird über Lohnerhöhungen verhandelt und die Arbeitgeber, die vor einigen Wochen noch beliebig viele Milliarden für alles und jedes zur Verfügung hatten, tun so, als sei auf einmal kein Geld mehr vorhanden. Die Gewerkschaft ver.di, die sehr bescheidene 4,6 Prozent fordert, muss Warnstreiks einsetzen, um die Arbeitgeber auch nur dazu zu bewegen, ein Angebot auf den Tisch zu lagen.

Das dümmliche Gerede von den »Helden« im öffentlichen Dienst, mit dem die Medien wochenlang hausieren gingen, ist den üblichen Parolen gewichen, nach denen die mit den sicheren Arbeitsplätzen zufrieden sein müssen, wenn sie genau so viel bekommen wie im Vorjahr. Die Gewerkschaften sind mehr denn je in der Defensive. Bei der Post hat ver.di gerade einem Abschluss zugestimmt, der bei einer Laufzeit von 28 Monaten auf eine Lohnerhöhung pro Jahr von ganz knapp über 2 Prozent hinausläuft. Das kann man schon jetzt als »wegweisend« ansehen. Zwei Prozent bis Ende 2021 oder noch weniger, das ist das, was die deutschen Arbeitnehmer – und in ihrem Schlepptau die in ganz Europa – zu erwarten haben.

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