Digitaler Euro: Rettender Anker oder neuer Problemfaktor?
Seit Jahren versuchen Zentralbanken die privaten Gelderzeuger in Griff zu bekommen. Die Bilanz ist ernüchternd. Jetzt soll der Digitale Euro wieder einen Anker im Geldsystem installieren. Doch es bleiben Zweifel.
Nach dem versagenden Goldanker, der massiven Verdrängung des physischen Bargeld-Ankers und dem nur noch minimalen Anteil elektronischer Zentralbank-Reserven im Giralgeld-Kredit soll 2025 der Schwenk zum Digitalen Zentralbankgeld-Anker erfolgen – nennen wir ihn Digitalen Euro (DE).
In welcher Höhe und auf welchem technischen Wege der DE zu den Bürgern gelangen soll, ist noch recht vage. Die Zentralbank aber hat kaum eine andere Wahl. Sie muss digitalisieren, um im weltweiten Wettbewerb der privaten Zahlungsdienstleister mithalten zu können. Der entscheidende Weckruf kam von der auf breiter Front voranschreitenden Digitalisierung privater Geldformen (Diem, Bitcoin usw.). Die Zentralbank weiß auch, dass das Bankengeld, auf das sie bisher baute, härtester privater Konkurrenz ausgesetzt ist.
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