Wie Ölembargo und Ölpreisdeckel zusammenhängen
Der Ölpreisdeckel ist eine Einmischung in die außenwirtschaftlichen Beziehungen souveräner Staaten. Dennoch gibt es keinen Grund, dem Ratschlag des ehemaligen russischen Ministerpräsidenten Medwedew zu folgen, sich mit „Schnaps, Bettdecken und Wasserkochern einzudecken“. Denn anders als er insinuiert, lässt der Preisdeckel keinen Anstieg, sondern eine Reduktion von Ölpreisen erwarten.
Seit Montag dieser Woche hat der „Energiekrieg“ eine neue Eskalationsstufe erklommen. Sowohl ein „Ölembargo“ als auch ein „Ölpreisdeckel“ wurden vom „Westen“ gegen „Putin“ in Stellung gebracht. Kein Wunder also, dass der deutsche „Qualitätsjournalismus“ das zum Anlass nimmt, seine Leser über Sinn und Zweck des Einsatzes dieser Wirtschaftskriegswaffen umfassend zu „informieren“.
Sanktionsmärchen reloaded
Es gehe darum, dem „Kriegsherrn Wladimir Putin“ den „Geldhahn“ zuzudrehen, erfahren wir zum Beispiel aus dem Handelsblatt. Der dahinter liegende Gedanke ist schlicht und daher einfach zu verstehen: Russische Energieunternehmen verkaufen ins Ausland Öl, was dann über die Besteuerung damit verbundener Einnahmen „Putin“ die Finanzierung seiner „absurd großen Armee“ erlaubt, die unsere "Freiheit" und „Werte“ bedroht.
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