Hilfen in der Pandemie

Das Corona-Virus und die Politik

| 17. November 2020
istock.com/Sybille Reuter

Dass die Corona-Pandemie bald verschwindet, glaubt inzwischen niemand mehr. Selbst wenn ein Impfstoff 2021 schrittweise verfügbar wird, müssen Politiker entscheiden, was sie aktuell angesichts steigender Todeszahlen tun sollen.

Zwei große Dimensionen sind es, in denen das SARS-CoV2-Virus Auswirkungen auf uns hat: Medizinisch einerseits und wirtschaftlich / sozial andererseits. Und in beiden Dimensionen schlägt das Virus höchst ungleich zu: Die medizinische Last und die Krankheitsfolgen verteilen sich vor allem auf ältere Menschen und Vorerkrankte. Und die Verteilung der wirtschaftlichen Folgen ist ebenfalls durch eine große Schiefe geprägt: Bestimmte Branchen und Qualifikationen sind extrem betroffen. Für andere ändert sich kaum etwas bis nichts.  Und schließlich gibt es wirtschaftliche Tätigkeitsfelder, die bedingt durch die Pandemie sogar eine steigende Nachfrage verzeichnen, so dass man von Krisengewinnern sprechen kann. Diese unterschiedlichen Verteilungswirkungen kann der Staat nicht achselzuckend hinnehmen, weder bei den gesundheitlichen noch bei den wirtschaftlichen Folgen. 

Gesundheitspolitik

Die Politik fühlt sich unter Druck, Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu ergreifen. Die Gründe dafür sind leicht zu sehen: Allein in Europa ist die Zahl der tagesdurchschnittlichen Todesfälle mit Corona-Bezug von 290 Toten im Juli 2020 auf mehr als 4.000 Anfang November 2020 gestiegen. Darin enthalten sind die in Deutschland aufgetretenen Todesfälle, deren Kurve seit Anfang Oktober 2020 einen deutlichen Anstieg aufweist. Den Todesfällen zeitlich vorgelagert ist ein Teil der intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten, deren Zahl in einer Phase der Beruhigung von Juli bis September in Deutschland bei durchschnittlich etwa 240 lag und aktuell (16. November 2020) auf 3.436 Personen angestiegen ist.

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