Der Corona-Schock – Ein Update
Die deutschen Prognostiker klopfen sich selbst auf die Schultern, weil sie den Einbruch im Gefolge des Corona-Schocks scheinbar gut vorhergesehen haben. Das ist allerdings ein Fehlschluss. Die Prognosen stimmen gut mit den Schätzungen des Statischen Bundesamtes überein. Mit der Wirklichkeit hat das nur bedingt zu tun.
Seit wir im März und April dieses Jahres (die erste Analyse datiert vom 20. März) auf Makroskop versucht haben, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie auch quantitativ abzuschätzen, hat sich der dichte Nebel der Unsicherheit, dem sich alle Analysen gegenübersahen, zwar etwas gelichtet. Es besteht aber auch heute noch wenig Klarheit hinsichtlich des Ausmaßes des Schocks und seiner wirtschaftlichen Folgen. Zwar gibt es jede Menge Schätzungen und Prognosen über die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland in den vergangenen Quartalen, die gewaltige Diskrepanz zwischen den für das BIP geschätzten Werten und den am Arbeitsmarkt gemessenen, die uns besonders wichtig erschien, hat sich aber bis heute nicht aufgelöst.
Nachdem nun die Institute und der Sachverständigenrat ihre offiziellen Prognosen abgegeben haben, ist es Zeit, von unserer Seite eine Zwischenbilanz zu ziehen. Die jetzt vorliegenden Prognosen kommen zu dem Ergebnis, man habe bei der Abschätzung des Einbruchs ziemlich richtig gelegen. Einerseits sei die V-Kurve der Erholung weitgehend bestätigt, zum anderen, so der Sachverständigenrat, habe sich der deutsche Arbeitsmarkt als „resilient“ erwiesen. Prognostiker und Politiker sind sich einig, dass man die Krise des Jahres 2020 in ihrer Dimension durchaus mit der des Jahres 2009 vergleichen könne. Das ist vor allem mit Blick auf den Arbeitsmarkt mehr als fragwürdig.
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