Oh, what a lovely war
Es ist ein ‚Gleichgewicht des Schreckens‘: Russland macht keine substanziellen Geländegewinne mehr, die Ukraine muss mit Munitionsmangel und zerbombter Infrastruktur leben. Die Chance für einen Waffenstillstand – wären da nicht die Profiteure des Krieges.
„Oh, what a lovely war“ ist der Titel eines starbesetzten Films des britischen Regisseurs Richard Attenborough von 1969, der den blutigen ersten Weltkrieg im Stile eines Musicals teils kabarettistisch, teils realistisch darstellt. Neben all dem Grauen des Krieges für die meist unfreiwillig Beteiligten ist er „lovely“ für jene, die Grund zum Jubeln und Feiern haben. Kriegsgewinnler, die nichts weniger wollen als eine schnelle Beendigung der Kämpfe – darunter so mancher Politiker und die Rüstungsindustrie.
Gute dreihundert Tage nach dem russischen Einmarsch bleibt die Frage, wie sich das gegenwärtig im Fall des Ukraine-Kriegs darstellt. Hierfür sind die Datenbasen des renommierten Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts SIPRI eine hilfreiche Quelle. Die Einrichtung wurde 1966 von der Schwedischen Regierung als unabhängige Forschungseinrichtung gegründet. Die Vision des SIPRI ist eine Welt, „in der die Ursachen von Unsicherheit erkannt und verstanden, Konflikte verhindert oder gelöst werden und der Frieden erhalten bleibt.“
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