Federal Reserve senkt Zins im Blindflug
Zinssenkung ohne Kompass: Die US-Notenbank entscheidet bei steigender Inflation, wachsender Arbeitslosigkeit und unter politischem Druck mit veralteten Daten. Warum die Fed im Blindflug steckt und welche Risiken das für Märkte und Weltwirtschaft birgt.
Die Federal Reserve, Amerikas Zentralbank und Steuermann der Weltwährung US-Dollar, hat am 11. Dezember ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte gesenkt. Es war die dritte Zinssenkung in diesem Jahr um jeweils einen viertel Prozentpunkt. Das Niveau des als Zinsbandbreite ausgedrückten Leitzinses „Federal Funds Rate“, der dem Preis von kurzfristigen „Federal Funds“ Krediten im Geldmarkthandel unter den Banken und anderen Finanzinstitutionen als Anker dient, beträgt nunmehr 3,5 bis 3,75 Prozent.
Im Zuge der starken Inflationsbeschleunigung während der Wirtschaftserholung von der Covid-19 Pandemie hatte die Fed ihren Leitzins in den Jahren 2022 und 2023 innerhalb von nur 18 Monaten um über fünf Prozentpunkte erhöht. Im Höhepunkt des laufenden Zinszyklus hatte die Bandbreite des US-Leitzins von Juli 2023 bis September 2024 5,25 bis 5,5 Prozent betragen. Bereits im Herbst des letzten Jahres hatte sie ihren Leitzins dann in drei Schritten um insgesamt einen Prozentpunkt gesenkt.
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