Genial Daneben

Ideologische Blindheit statt Einblicke

| 22. Dezember 2020
Foto: Marcus Harzem - flickr.com/photos/98433204@N06/29112204192/, CC BY 2.0

Mit staatsfeindlichen Wirtschaftsliberalen wie Roland Tichy verkommt der Ordoliberalismus zu einer engstirnigen Kleinbürgerbewegung. Mit Argumenten sind deren Mitglieder leider nicht mehr zu erreichen.

Wir haben in Freiburg neben den öffentlichen Freiburger Diskursen seit fast drei Jahre einen kleinen Gesprächskreis, in dem sich Menschen unterschiedlicher Denkungsart die Köpfe zu ökonomischen Fragen heißreden. Wenig überraschend spielen dabei die Grundüberzeugungen der Diskutanten über die Funktionsweise »der Wirtschaft« eine zentrale Rolle. Deshalb kommen Anhänger des Ordoliberalismus zu ganz anderen politischen Einschätzungen der Staatsverschuldung als etwa die der Modern Monetary Theory (MMT).

Dennoch war ich bislang der Überzeugung, dass auch solche Grundüberzeugungen auf Basis des "zwanglosen Zwangs des besseren Arguments." (  Jürgen Habermas) einer Revision fähig sind. Was den Ordoliberalismus betrifft, bin ich mir dabei inzwischen nicht mehr so sicher. Der Grund dafür ist, dass einer ihrer Gewährsleute im Zusammenhang wirtschaftspolitischer Diskussionen in einem kürzlich veröffentlichten Beitrag einen intellektuellen Offenbarungseid geleistet hat, der nach einer psychologischen Erklärung verlangt.

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