Theorie

Wachstum, Wachstum über alles?

| 22. Dezember 2016
Foto von Scott Webb von Pexels

Wenn vorhandene Arbeitslosigkeit abgebaut und die Ungleichheit verringert werden soll, gibt es systemische Zwänge im Rahmen der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung zu beachten, die es als geradezu fahrlässig erscheinen lassen, sich von vorneherein gegen eine Weiterentwicklung der Wirtschaft auszusprechen.

Wir sind mit Werner Vontobel, Daniel Deimling und Manfred Lieb einer Meinung, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) kein guter Maßstab für die Bemessung des Wohlergehens von Menschen ist. Es ist sicherlich auch richtig, dass unsere gegenwärtige Art des Wirtschaftens so viele natürliche Ressourcen verbraucht, dass sie das Überleben der Menschheit infrage stellt. Dennoch ist es nicht ganz leicht, eine ganz andere Wirtschaftsordnung zu entwerfen, die einerseits funktionsfähig und andererseits weniger schädlich für die natürliche Welt ist. Eine wahrlich große Aufgabe, die, soweit wir sehen können, unsere Kollegen in ihrem Beitrag nicht angegangen sind.

Reformvorschläge muss man nach unserer Meinung zunächst auf ihre Realisierbarkeit hin mit Bezug auf die gegenwärtig bestehende Wirtschaftsordnung beurteilen. Diese Herangehensweise lag dem von uns verfassten Artikel zugrunde, auf den sich die Replik von Vontobel, Deimling und Lieb (im folgenden VDL genannt) bezog. Unser Verdikt war nur, dass die von Daniel Deimling beschworene „Unternehmenskulturrevolution“, deren Keim er in den von ihm auf Makroskop vorgestellten, als „Wachstumsverweigerer“ bezeichneten, Unternehmen sieht, kein generell geeignetes Mittel ist, um ökologische und soziale Zielsetzungen zu realisieren.

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