Karl Lauterbach

Der viel Versprechende

| 06. Februar 2024
IMAGO / photothek

Karl Lauterbach präsentiert alle Nasen lang neue Reformprojekte im Gesundheitswesen, ohne eines erfolgreich zu Ende zu bringen. An seiner Unfähigkeit, politische Bündnisse zu schmieden, droht auch die Krankenhausreform zu scheitern.

Als Olaf Scholz im Dezember 2021 sein Kabinett vorstellte, kommentierte er die Besetzung des Gesundheitsministeriums mit Karl Lauterbach so: „Ihr wollt ihn, ihr kriegt ihn.“ Das war eine gepflegte Sottise, denn im Klartext hieß das: „Ich wollte ihn nicht, aber ihr. Also macht mich nicht für ihn verantwortlich.“

Wegen seiner Alleingänge hat sich Karl Lauterbach im Politikbetrieb den Ruf einer unberechenbaren „loose cannon“ erworben. Er beherrscht zwar das Eine-Minuten-Statement zu gesundheitspolitischen Problemen in den Nachrichtensendungen. Deren Lösung setzt aber die Fähigkeit voraus, politische Mehrheiten zu organisieren. Die geht Karl Lauterbach völlig ab. Er verspricht sehr viel, berücksichtigt aber nicht, dass er für Vorhaben wie die Krankenhausreform Mehrheiten sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat benötigt.

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