Schuldenbremse

Wie man mit einer Ideologie das Denken ausbremst

| 02. Februar 2021
istock.com/Cunaplus_M.Faba

Helge Braun hat mit seinem Vorstoß für eine Grundgesetzänderung der ››Schuldenbremse‹‹ einen wahren Shitstorm provoziert. Grund genug, diese Ideologie zu analysieren und nach dem cui bono zu fragen.

Was heißt ››unkonventionelle Geldpolitik‹‹? Wer so fragt, will wissen, was dieser Begriff bedeutet, was sein Sinn ist. Wer solche Fragen aufwirft, muss allerdings damit rechnen, dass er mit seiner Antwort kaum Zuhörer findet. Wird die Frage überhaupt zur Kenntnis genommen, wird man - meist bevor man mit einer Antwort auch nur ansetzen kann - mit dem Hinweis gestoppt: ››Das ist doch bloß ein semantisches Problem‹‹.

Der implizite Vorwurf ist, dass die Beantwortung solcher Fragen von keinerlei praktischer Relevanz ist. Wer so denkt, liegt aber vollkommen neben der Sache. Denn die Sprache ist das Instrument, mit dem wir uns ein Bild von der Realität machen. Dieses Bild bestimmt aber maßgeblich, wie wir uns handelnd auf sie beziehen. Die Semantik entscheidet daher maßgeblich darüber, ob unsere Handlungsversuche von Erfolg gekrönt sind.

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