Proteste gegen Rentenreform

Französisches Savoir-vivre als Ruin für das Rentensystem?

| 07. Februar 2023

Emmanuel Macron beharrt darauf, dass das französische Rentensystem nicht mehr finanzierbar ist. Linke wie Mélenchon halten dagegen und fordern stattdessen Steuererhöhungen. Beide Seiten liegen falsch.

Die US-Nachrichten waren voll von Berichten über die Proteste in den Straßen von Paris wegen des Plans von Emmanuel Macron, das Rentenalter auf 67 Jahre anzuheben. Macrons Regierung beharrt darauf, dass das derzeitige Rentensystem nicht mehr finanzierbar ist. Die Befürworter der Reformen argumentieren, dass die Renten das soziale Netz in Frankreich zu sehr belasten. Der französische Staat hat 2022 etwa 13,8 % seines BIP für die Rente aufgewendet, eine Zahl, die bis 2030 voraussichtlich auf 14,2 bis 14,3 % steigen wird. Der Journalist Paul Taylor schreibt im US-Magazin Politico:

"Die einzigen wirklichen Alternativen für einen späteren Renteneintritt sind entweder Rentenkürzungen – was niemand will –, Beitragserhöhungen oder Steuererhöhungen, was in einem Land, das nach Dänemark die zweithöchste Steuerquote in Europa aufweist, kaum realistisch ist."

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!