War Hitler ein Keynesianer?
Die Behauptung vom MAKROSKOP-Autor Alfred Kleinknecht, die Nazis hätten mit einem „Militär-Keynesianismus“ die Arbeitslosigkeit erfolgreich bekämpft, ist fragwürdig. Der seit 1935 betriebene Aufbau einer Kriegswirtschaft war mit Zwangsarbeit und Konsumverzicht verbunden und hat keineswegs zu wachsendem Wohlstand geführt.
Alfred Kleinknecht hat in seinem vorzüglichen Makroskop-Beitrag über Keynes und Schumpeter nebenbei angemerkt, der „Militär-Keynesianismus“ der Nazis habe „durchschlagende Erfolge“ gehabt: „Die deutsche Arbeitslosigkeit schmolz weg wie der Schnee in der Sonne.“
Diese Behauptung kann man auf keinen Fall so stehen lassen. Sie stimmt nur, wenn man Zwangsarbeit und Wehrdienst für Instrumente zur nachhaltigen Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und die Kriegswirtschaft für einen Wohlstandsfaktor hält. Das unterstelle ich Alfred Kleinknecht keineswegs, aber ich halte seine Formulierungen für fahrlässig.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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