Die Günstlingswirtschaft der privaten Rentenfonds
Die riesigen Sparschweine von privaten Pensionsfonds wie BlackRock oder Vanguard sind teuer und nutzlos. Effizienter und nachhaltiger wäre ein gesetzliches Umlagesystem.
Eine Perle der niederländischen Demokratie ist die Diskussion am runden Tisch in der Zweiten Kammer. In öffentlichen Sitzungen werden die Parteispezialisten von Experten auf den neuesten Stand gebracht. Am Freitag war ich eingeladen, an der Diskussion zur "Reform des Rentensystems" teilzunehmen. Die Niederlande haben achthundert Milliarden Euro an Rentenfonds, den größten Betrag der Welt im Verhältnis zum BIP. Seit den 1950er Jahren (mit einer Unterbrechung in den Jahren 1989-2001) zahlen wir mehr Beiträge ein, als an Renten ausgezahlt werden, und wir leiten die Differenz in die Finanzmärkte um.
Der riesige Rententopf ist offenbar noch nicht groß genug. Unser Vorbild ist Onkel Dagobert: Er arbeitet immer an einer noch größeren Schatzkammer. Die Beitragssätze wurden angehoben und die Renten nicht indexiert, was durch einen Diskurs über ständige Rentensorgen und schwierige Reformen gefördert wurde. Im Jahr 2010 scheiterte eine Rentenvereinbarung, und im Jahr 2019 führte dann eine neue Vereinbarung zu einem Rentengesetz. Diese wird am 1. Januar in Kraft treten.
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