Brief aus Brüssel

Neue deutsche Führung, alte Politik

| 07. Mai 2025

Friedrich Merz gilt als Hoffnungsträger für die EU. Doch in der Europapolitik steht der neue Kanzler nicht für einen Kurswechsel, sondern für eine Fortsetzung der Politik von Kommissionschefin von der Leyen. Um in Europa zu führen, müsste er mehr Geld in die Hand nehmen und alte Dogmen über Bord werfen – doch das zeichnet sich nicht ab.

Deutschland muss die EU führen. Und Friedrich Merz, der neue Kanzler, ist dafür genau der Richtige. Dass der CDU-Chef einige Startprobleme hatte, sein zentrales Wahlversprechen über den Haufen warf und fast auch noch die Kanzlerwahl verpatzt hätte – geschenkt. Jetzt wird in die Hände gespuckt, Merz holt die EU aus dem deutschen Tiefschlaf!

Diese Story klingt gut, sogar in Brüssel wird sie gerne gekauft. Doch sie ist falsch. Die EU wird längst deutsch geführt – von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die deutsche CDU-Politikerin hat Merz ihre zweite Amtszeit zu verdanken, ihr Kurs ist mit ihm und dem deutschen CSU-Abgeordneten Manfred Weber im Europaparlament abgestimmt.

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