…und dann die Leere
Die neue Parlamentsmehrheit für einen schottischen Separatismus ist aus dem Niedergang der repräsentativen Demokratie in Großbritannien erwachsen. Doch auch die Unabhängigkeit vom Königreich wird dieses Problem nicht lösen.
Das Votum der schottischen Wähler hat es in sich: Im Parlament sitzt nun eine Mehrheit von Abgeordneten der Scottish National Party (SNP) und der Grünen, die eine Sezession von Großbritannien und einen Beitritt zur EU befürworten.
Der Einfluss des schottischen Separatismus, die Idee der „Home Rule“, ist zwar in historischer Sicht kein neues Phänomen, aber dennoch primär einer unheilvollen Repräsentationslücke in der britischen Parteipolitik geschuldet. Bis vor nicht allzu langer Zeit stellten Proponenten der Home Rule die Oberhoheit des britischen Parlaments im Westminster nicht infrage. Die aktuelle Version des schottischen "Nationalismus", vertreten durch die in den 1930er Jahren gegründeten SNP, hat erst seit den 1990er Jahren politischen Auftrieb erhalten. Zur gleichen Zeit also als sich die Wähler in ganz Großbritannien zunehmend von den unionsübergreifenden und im wahrsten Sinne des Wortes staatstragenden politischen Parteien entfremdeten.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP