Was sich für Pflegebedürftige ändert und warum die Kritik groß ist
Das Pflegegeld steigt kaum, das Entlastungsbudget kommt spät, von der bezahlten Pflegezeit ist keine Rede. Außerdem fehlen Antworten auf die wichtige Frage: Wie kann die Pflege auf Dauer finanziert werden?
Die Koalition hat lange um die Pflegereform gerungen, am Freitag soll sie beschlossen werden. Doch der Entwurf des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG) stößt bei Sozialverbänden, Verbraucherschützern und der Interessenvertretung von Patienten und pflegenden Angehörigen auf viel Kritik. Die geplanten Verbesserungen in der häuslichen Pflege seien viel zu niedrig, zentrale Versprechen würden nicht umgesetzt, wichtige Reformen fehlten. Vom versprochenen Aufbruch in eine moderne Pflegepolitik sei wenig übrig. Was ändert sich und woran entzündet sich die Kritik?
Erhöhung des Pflegegelds
Das Vorhaben: Nach den Plänen der Bundesregierung soll das Pflegegeld Anfang 2024 um fünf Prozent steigen, zwei weitere Erhöhungen sind 2025 und 2028 geplant. Fünf Prozent – das entspricht in Pflegegrad 2, den die meisten Pflegebedürftigen haben, knapp 16 Euro monatlich. Pflegegeld ist die am häufigsten in Anspruch genommene Leistung der Pflegeversicherung. Mehr als 60 Prozent aller Pflegebedürftigen, die zu Hause leben, beziehen ausschließlich Pflegegeld. Das entspricht 2,55 Millionen Menschen. Für sie hat die geplante Anhebung hohe Relevanz. Das Geld kann als Aufwandsentschädigung an pflegende Angehörige weitergegeben werden. Viele Pflegebedürftige nutzen es aber, um Zusatzkosten, die durch die Pflege entstehen, zu decken. Das Pflegegeld wurde zuletzt im Jahr 2017 erhöht.
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