Editorial

Staat versus Kapital

| 25. Mai 2022
istock.com/RudiHulshof

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen im Wahnsinn einer neuen Woche. In unserer neuen Ausgabe sind wir mit folgenden Themen für Sie da:

  • Kollabierende Demokratie: Eine kleine Elite von Superreichen und Superkonzernen ist mächtiger und einflussreicher als viele Staaten, die mehr und mehr Kompetenzen verlieren. Für die Demokratie ist das fatal.
  • Unvollendete Revolutionäre: Die Modern Monetary Theory will ohne Haushaltsbeschränkungen den sozialen Wandel vorantreiben. Doch sie übersieht die Institutionen des finanzialisierten Kapitalismus.
  • Kollisionskurs: Seit Jahren wächst das Defizit der Gesetzlichen Krankenversicherung. Ursachen dieser Unterfinanzierung sind Dogmen wie die „Sozialbremse“ und lange versäumte Strukturreformen in der gesundheitlichen Versorgung.
  • Götzen-Dämmerung: 1989 wurde das "Ende der Geschichte" ausgerufen. Umstritten war die These schon immer. Drei englische Autoren sehen nun das "Ende des Endes der Geschichte" für gekommen. Aber von welchem Ende sprechen wir genau?
  • Strukturwandel: Die Wahl in Schleswig-Holstein ist für die Grünen ein Erfolg. Die CDU kann mit einer Strategie des gesellschaftlichen Konsenses die AfD wieder aus dem Landtag drängen. Doch ein strukturelles Dilemma wirft Schatten auf die Bundesebene – das Wegbrechen der Sozialdemokratie.
  • It no more rains in California: Jährlich werden weltweit immer mehr Landflächen vernichtet und zivilisatorische Einrichtungen schwer beschädigt – durch Dürre, Brände, Stürme, Hagel, Fluten. Die Frage ist nur noch, wann die Wertvernichtung eintritt. Der Kapitalmarkt sollte besser schon jetzt darauf reagieren.
  • Keine Kriegsmüdigkeit: Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist eine Epoche, in dem der Westen viel von Werten redet, aber nicht mehr aus Fehlern lernen will.
  • Konjunktur: Die europäische Bauindustrie stagniert im März, die Einzelhandelsumsätze gehen zurück. Und die Erzeuger- und Verbraucherpreise steigen unaufhaltsam. Überraschend: die Arbeitslosigkeit sinkt weiter.