Der Mythos von der Unabhängigkeit der Zentralbanken
Die Bank of England hat es nicht vermocht, wirksam auf die schlimmste Inflation seit vier Jahrzehnten zu reagieren. Das zeigt: Die Vorstellung, dass Finanz- und Geldpolitik voneinander getrennt werden können, ist überholt.
Die Wirtschaftspolitik des Vereinigten Königreichs ist aus dem Ruder gelaufen. Das war die wichtigste Schlussfolgerung einer Untersuchung des Wirtschaftsausschusses des britischen Oberhauses über das Unvermögen der Bank of England, die schlimmste Inflation seit 40 Jahren vorherzusagen. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht kritisiert der Ausschuss die interne Arbeitsweise und die Prognosemodelle der Bank of England und bezweifelt, dass sie in der Lage ist, die Inflation bis 2025 wieder auf das 2-Prozent-Ziel zu bringen.
Die jährliche Inflationsrate des Vereinigten Königreichs erreichte im Oktober 2022 mit 11,1 Prozent den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten, während die allgemeinen Verbraucherpreise in den letzten drei Jahren um 22 Prozent gestiegen sind. Der Bericht des House of Lords führte die Fehler der BOE auf "Gruppendenken" unter den Beamten, ein zunehmend vages Mandat (das nun auch Aspekte wie den Klimawandel einschließt) und "unzureichende" Prognoseinstrumente zurück.
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