Die Wirtschaft profitiert von Care-Arbeit. Soll sie auch dafür zahlen?
In vielen sozialen Berufen verdienen die Beschäftigten wenig und stehen unter hohem Arbeitsdruck. Dabei sind Wirtschaft und Gesellschaft auf ihre Arbeit angewiesen. Braucht es ein radikales Umdenken?
Jeder Mensch ist auf Fürsorge angewiesen: Als Kind, bei Krankheit, im Alter, zur eigenen Regeneration. Wirtschaft und Gesellschaft funktionieren nicht ohne Menschen, die Care-Arbeit leisten – gleichzeitig wird diese Arbeit abgewertet, allen schönen Worten von den vermeintlichen „Helden des Alltags“ zum Trotz. Die Familiensoziologin Karin Jurczyk spricht schon seit Jahren von einer Care-Krise – im privaten wie im professionellen Bereich. Es brauche dringend einer neuen politischen Gestaltung.
Doch worin genau liegt die Krise? Ein Problem ist, dass die „Ressource Hausfrau“ zunehmend wegfällt. Früher waren es vor allem Frauen, die sich zuhause um Haushalt, Kinder und die Pflege von Angehörigen kümmerten. Mit der steigenden Erwerbstätigkeit von Frauen ist immer weniger Raum für diese Tätigkeiten. Von Berufstätigen werde heute zunehmend, „kontinuierliches Engagement, Allzeitverfügbarkeit und räumliche Mobilität“ verlangt, schreibt Karin Jurczyk.
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