Wohnungsnot und Miethaie
In Ballungsgebieten werden immer mehr Wohnungen dem normalen Markt entzogen und möbliert teuer angeboten. Warum nicht deren Anzahl in Zukunft strikt begrenzen und Lizenzen dafür auktionieren?
Zugegeben, ich habe in meinem Leben schon öfter in möblierten Wohnungen gewohnt. Teilweise war das in den Ferien in dafür ausgebauten Häusern, teils waren es mehrmonatige Forschungsaufenthalte in den USA. Und die Vermieter waren im letzten Fall entweder Kollegen, die selbst auf Wissenschaftstour anderswo unterwegs waren oder manchmal die Universität selbst, die für Kooperationspartner auf Zeit wie mich eingerichtete Wohnungen vorhielt.
Auch bei den Ferienunterkünften handelte es sich entweder um zeitweise untervermietete Sommerhäuser im langjährigen Besitz von Familien oder sie lagen in entlegeneren Gebieten, wo von privat versucht wurde, ein wenig am bescheidenen Tourismus dort mit zu verdienen. Ein schlechtes Gewissen, eventuell mit anderen Wohnungssuchenden vor Ort in eine unziemliche Konkurrenz zu treten, hatte ich deshalb nie dabei. Aber was zurzeit in Deutschland mit möblierten Wohnungen geschieht, hat eine ganz andere Dimension. Denn hier übernehmen in Ballungsgebieten Miethaie in größerem Ausmaß den bereits hochangespannten Wohnungsmarkt.
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