Wirtschaft nach Corona

Neues Modell, neue Politik – oder umgekehrt?

| 20. Juli 2021

Nach Corona haben sich die makroökonomischen Perspektiven verändert: zur Rolle der Zentralbank, aber auch über das Verhältnis von Staat und Markt. Deutlich wird: Hinter vermeintlich technischen Details standen und stehen immer politische Überzeugungen.

Noch vor zwei Jahren lebte ich in einer überschaubaren Welt. Die niederländische Wirtschaft schritt durch Jahre des Booms mit exzellentem Profitwachstum und ansehnlichen Boni, einem leergefegten Arbeitsmarkt und dennoch praktisch keinem Lohnwachstum. Gut für niederländische Unternehmen, die dadurch wettbewerbsfähig bleiben konnten, wird der Arbeitgeberverband VNO-NCW nicht müde zu betonen.

Aus dem gleichen Grund sollte der Mindestlohn nicht erhöht und die Dividenden der Aktionäre steuerlich bevorzugt werden. Für die Reichen lief es ohnehin schon prächtig. Die Aufkaufprogramme der Europäischen Zentralbank (EZB) trieben die Aktien- und Immobilienpreise in die Höhe, während die Regierung Kapitalgewinne kaum besteuerte. Weil Schulden billig waren, wurden reichlich Kredite aufgenommen, um die Preise weiter in die Höhe zu treiben.

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