Soziallehre versus heiliger Markt
Theologisch akzentuierte Kapitalismuskritik hat heutzutage Seltenheitswert. Patrick Kaczmarzcyk leistet sie in seinem neuen Buch „Raus aus dem Ego-Kapitalismus“. Seine Analyse und Kritik sind zugleich eine spannende Entdeckungsreise der christlichen Soziallehre.
Kapitalismuskritik ist so alt wie der Kapitalismus selbst. Der bei weitem einflussreichste Kapitalismuskritiker, Karl Marx, zeigte den fundamentalen Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital auf, der sich an der Eigentumsfrage bricht. Seine radikale Kritik manifestierte sich in dem politischen Appell zur kommunistischen Revolution, der fast das ganze 20. Jahrhundert hindurch die Blockkonfrontation fundamental prägen sollte.
Angesichts der immer offensichtlicher werdenden Folgen des Klimawandels werden in den letzten Jahren vor allem jene Stimmen lauter, welche die kapitalistische Naturzerstörung anprangern. Diese ökologische Kapitalismuskritik hat eine prominente Stimme in der taz-Wirtschaftskorrespondentin Ulrike Hermann, die mit ihrem Buch „Das Ende des Kapitalismus“ viel Aufmerksamkeit erregt hat.
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