Die Wissenschaft als große Verliererin von Covid-19
Was wir aus der COVID-19-Pandemie lernen können: Die Wissenschaft ist zu wertvoll, um sie auf dem Altar der Politik zu opfern. Als Grundlage der Autorität des Staates zu dienen, widerspricht ihrem Wesen als skeptischer Forschungsprozess.
Noch nie waren Wissenschaftler so präsent im öffentlichen Leben. Vor allem im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie sind sie regelmäßig an der Seite führender Politiker aufgetreten, um die politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche zu erläutern und zu rechtfertigen. Ihre Modellrechnungen und Vorhersagen füllen regelmäßig die Zeitungsspalten. Der normale Bürger wird aufgefordert, "der Wissenschaft zu folgen". All dies stellt eine nicht hinnehmbare Belastung für die Wissenschaft als leitende Autorität des öffentlichen Lebens dar und ist eine große Gefahr für die Wissenschaft selbst.
Niedergang der Demokratie und Aufstieg des Szientismus
Die plötzliche Prominenz von Wissenschaft und Wissenschaftlern während der Pandemie ist nicht beispiellos. Ein wesentlicher Bestandteil der Aushöhlung der Demokratie in den westlichen Staaten seit den 1980er Jahren ist die Verlagerung weg von demokratischen, majoritären Entscheidungen hin zu nicht-majoritären Entscheidungen durch technokratische Experten. Dies wurde immer wieder mit verbesserter Effizienz und besseren Ergebnissen begründet: Diejenigen, die es am besten wissen, sollen die "richtigen" Entscheidungen treffen - und nicht unerfahrene Politiker, die immer dazu neigen, "falsche" Entscheidungen zu treffen, um einer bestimmten Interessengruppe zu dienen. Es gibt kaum einen Politikbereich, in dem nicht gewählte Technokraten das Sagen haben, sei es in der Geldpolitik (unabhängige Zentralbanken), in ehemals öffentlichen Versorgungsbetrieben (Marktregulierungsbehörden und Verbraucherschutzorganisationen) oder sogar in der Kulturpolitik (autonome Einrichtungen zur Vergabe von Zuschüssen).
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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