Wir haben keine Wahl
Wer immer noch glaubt, wir hätten am 26. September eine Wahl, liegt falsch. Wir werden abstimmen, aber das Ergebnis in Form von weiteren vier Jahren vollständiger deutscher Trostlosigkeit liegt jetzt schon weitgehend fest.
Es ist vergangene Woche etwas Wunderbares geschehen im deutschen Fernsehen, aber kaum einer hat’s gemerkt. Ein deutscher Spitzenpolitiker hat fast fünf Minuten lang vollkommen richtig und vollkommen angemessen in Sachen öffentliche Verschuldung und Zinsniveau argumentiert. Ich hätte es selbst sicher auch nicht bemerkt, weil ich solche Sendungen niemals ansehe, aber eine Zuschauerin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass Robert Habeck, erster Mann, aber zweite Person der Grünen, dem zweiten Mann der CDU, Friedrich Merz, bei Maybritt Illner (ab Minute 35 etwa) vollkommen verständlich und vollkommen klar darlegt, dass in einer Volkswirtschaft nicht alle sparen können.
Das Wunder wird dadurch in seiner Bedeutung noch erhöht, dass der von den Gewerkschaften in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geschickte Professor Achim Truger, der zugeschaltet war, zu dieser geradezu revolutionären, aber hundertprozentig richtigen und wichtigen Aussage von Robert Habeck nichts sagen konnte (oder wollte).
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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