Ein neues Erdzeitalter – aber wie soll es heißen und wann hat es begonnen?
Der Konnex zwischen Kapitalismus und Anthropozän räumt einer geologischen Signatur in Gestalt des atmosphärischen CO2-Gehalts definitorische Macht ein. Doch wären die Produktivkräfte ohne ihre »kapitalistische Hülle« weniger destruktiv?
Den Vorschlag, ein neues Erdzeitalter als Nachfolger des Holozäns auszurufen und es Anthropozän zu nennen, machte der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen auf einer Konferenz des International Geosphere–Biosphere Programme (IGBP) im Jahr 2000. Crutzen, jüngst verstorben, war ein Forscher von hohem Rang, von dessen Arbeiten mehrfach politische Anstöße ausgingen.
Allen, die sich in den 1980ern mit Atomwaffen und der Gefahr eines Atomkriegs beschäftigten, ist seine Studie zu den Folgen eines solchen in Erinnerung.[i] Diese Studie und eine Reihe weiterer Arbeiten von anderen Autoren führten zu einem Begriff, der die Ergebnisse in ein suggestives Bild fasste: das des nuklearen Winters.
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