Weltklimakonferenz in Ägypten

Mal eben kurz die Welt retten  

| 17. November 2022

Die Rettung des Weltklimas hat sich die Politik auf Basis der Klimaforschung als wichtigste Mission auf die Fahnen geschrieben. Nimmt man deren Erkenntnisse in ihrer massentauglich präsentierten Form ernst, stellt sich aber die Frage, ob „Klimapolitik“ nicht mehr Schaden als Nutzen stiftet.   

„Millionen Menschen rund um den Planeten haben ihre Blicke auf uns gerichtet“, ist sich der ägyptische Präsident Abd al-Fattah as-Sisi sicher. Diese Gewissheit des diesjährigen Ausrichters der Weltklimakonferenz beruht auf den Ergebnissen der Klimaforschung, wie sie vom „Weltklimarat“ in den „Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger“ präsentiert werden: Demnach haben menschengemachte Treibhausgasemissionen bereits zu einer Temperaturerhöhung von 1,15 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten geführt, was der Menschheit schädigende Hitzewellen, Stürme, Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände beschert habe und die jenseits eines Anstiegs von 1,5 Grad ihr Ende heraufbeschwöre.

Es geht also im ägyptischen Sharm-el-Sheikh, dem Ort der Weltklimakonferenz, fraglos um ein Thema, das für die gesamte Menschheit von allergrößtem Interesse scheint. Sofort aber stellt sich die folgende Frage: Wenn das 1,5 Grad-Ziel erfordert, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf Netto 0 („Net-Zero“) zu reduzieren, welchen Beitrag vermag dann dazu eine Konferenz mit über 30.000 Teilnehmern aus Regierungen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus nahezu 200 Ländern zu leisten?

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!