Regionales Clearing – Ergänzung der Regionalgelder
„Jeder kann Geld schaffen; das Problem besteht darin, es zu akzeptieren“, wusste schon Hyman Minsky. Tatsächlich entstanden immer wieder verschiedene Formen von Regionalgeld: Bargeld, das kein gesetzliches Zahlungsmittel ist. Wäre das auch denkbar für den bargeldlosen Zahlungsverkehr?
Um die Bedürfnisse der Menschen in arbeitsteiligen Wertschöpfungsketten zu versorgen, sind Mittel für den Eigentumsübergang entlang der Verarbeitungs- und Handelsstufen und letztlich zur Distribution an die Endverbraucher erforderlich. Dieses Mittel wird „Geld“ genannt. Ohne auf die Entwicklungsgeschichte der vielen Formen von Geld einzugehen: fehlendes Geld war und ist ein Hindernis für die Versorgung. Nicht die Menge des Geldes allein, auch seine „richtige“ Verteilung ist wesentlich, um Stockungen in Produktion, Handel und Verbrauch zu verhindern.
Wenn außer dem Geld alles da ist: Menschen mit Fähigkeiten, die arbeiten wollen, Rohstoffen Energie, Werkzeuge, Maschinen, Produktionsstätten, Groß- und Einzelhandel, schafft man sich in der Not etwas, das die Funktion des fehlenden staatlichen Geldes übernimmt. Beispiele dafür waren in der Weltwirtschaftskrise Wörgl in Österreich (1932), die Wirtschaftsring-Genossenschaft WIR (1934) in der Schweiz und SARDEX (2010) nach der Banken-/Finanzkrise. In Wörgl kam ein Ersatz-Bargeld zum Einsatz, WIR und SARDEX starteten als Systeme der Verrechnung und des gegenseitigen Kreditierens.
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