Marktwirtschaft

Soll der „Sturm der schöpferischen Zerstörung“ ewig wüten?

| 23. November 2021

Carsten Linnemann findet, dass derzeit zu wenig zerstört würde, weil durch Subventionen und Kurzarbeitergeld zu viele zu sehr „am Tropf des Staates“ hingen. Man ahnt, was von der CDU unter seiner Federführung zu erwarten wäre.

Der CDU-Politiker Carsten Linnemann ist Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion und nun im „Team Merz“. Sollte Friedrich Merz die Wahl zum Parteichef im Januar 2022 gewinnen, wird er die Programm- und Grundsatzkommission leiten. Als promovierter Volkswirt, den die NZZ zum „letzte Ordnungspolitiker der CDU“ erkoren hat (was aus Sicht der NZZ eine Auszeichnung ist), hat er die normativen Botschaften der klassisch-neoklassisch Volkswirtschaftslehre vollständig verinnerlicht. Ihn zeichnet aus, diese eloquent und in überzeugend erscheinender Weise vortragen zu können. Hayek hätte ihn wohl einen „second hand dealer in ideas“ genannt.

Carsten Linnemann – der Anwalt „schöpferischer Zerstörung“

Treffend erkennt Linnemann in der „schöpferischen Zerstörung“ das „Lebenselixier der Marktwirtschaft“. Wobei der Begriff „Lebenselixier“ allerdings etwas schief ist. Denn wenn „die Marktwirtschaft“ „schöpferische Zerstörung“, also Wettbewerb, zum „Leben“ braucht, dann muss man für, und wohl auch für fortgesetzte und ungebremste „schöpferische Zerstörung“ sein, sonst ist man Marktfeind. Jedenfalls ist die „schöpferische Zerstörung“ des Wettbewerbs – den Begriff prägte bekanntlich Schumpeter –, der Motor der marktlichen Entwicklung, zumal einer ungebremsten; sie ist der Kern ihrer „Eigendynamik“.

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