Der Sozialstaat ist wirtschaftliche Vernunft
Begriffe wie soziale Gerechtigkeit und Solidarität galten in der öffentlichen Meinung bis vor einigen Jahren als sozialromantische Postulate. Heute stehen sie wieder im Fokus publizistischer Auseinandersetzungen.
In seinem neuen Buch Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee bescheinigt Heinz Bude der neuen Debatte um diese Idee tragische Züge. Solidarität, so Bude, sei leider keine verbindliche Norm der Zivilgesellschaft, sondern ein an menschliche Grenzen stoßendes Bestreben.
Damit liegt er genial daneben. Der moderne Wohlfahrtsstaat legitimiert sich nicht durch individuelle Einstellungen, sondern durch gesellschaftliche Notwendigkeiten und ökonomische Vernunft. Er kann die unverzichtbare Absicherung sozialer Risiken der modernen Zivilgesellschaft effektiver und effizienter wahrnehmen als die private Versicherungswirtschaft. Das wird zwar gerne geleugnet, hat aber praktische Evidenz.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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