Aufgelesen

Der Sozialstaat ist wirtschaftliche Vernunft

| 10. November 2020
istock.com/Asawin_Klabma

Begriffe wie soziale Gerechtigkeit und Solidarität galten in der öffentlichen Meinung bis vor einigen Jahren als sozialromantische Postulate. Heute stehen sie wieder im Fokus publizistischer Auseinandersetzungen.

In seinem neuen Buch Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee bescheinigt Heinz Bude der neuen Debatte um diese Idee tragische Züge. Solidarität, so Bude, sei leider keine verbindliche Norm der Zivilgesellschaft, sondern ein an menschliche Grenzen stoßendes Bestreben.

Damit liegt er genial daneben. Der moderne Wohlfahrtsstaat legitimiert sich nicht durch individuelle Einstellungen, sondern durch gesellschaftliche Notwendigkeiten und ökonomische Vernunft. Er kann die unverzichtbare Absicherung sozialer Risiken der modernen Zivilgesellschaft effektiver und effizienter wahrnehmen als die private Versicherungswirtschaft. Das wird zwar gerne geleugnet, hat aber praktische Evidenz.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!