Die Totgeburt des Johnsonismus
Die Seifenoper über die Entlassung von hochrangigen Beratern aus der Downing Street offenbart die Unfähigkeit der Tories, einen neuen politischen Kurs einzuschlagen.
Während Großbritannien und die EU den Schlussakt der Verhandlungen über ein Handelsabkommen einläuten, wird die britische Öffentlichkeit von einer leidigen Intrige um Dominic Cummings und Lee Cains Weggang aus der Downing Street Nr. 10 in Beschlag genommen. Die britische Diplomatie, mit einer so wichtigen Angelegenheit wie dem Brexit befasst, dürfte sich fragen, ob der Abgang zweier wichtiger und hochrangiger Berater von Premierminister Boris Johnson eine weiterreichende Bedeutung hat. Gibt es eine Zukunft für Johnsons politische Vision, jetzt, da er jener Strategen beraubt ist, die ihm zu seinem Sieg bei den Parlamentswahlen 2019 verholfen haben?
Es ist schwierig, aus dem Gro der Presseberichterstattung über die Affäre eine aussagekräftige politische Bilanz zu ziehen. Sie erschöpfte sich größtenteils darin, den sonntäglichen Appetit der sensationslüsternen Leserschaft auf das »middlebrow drama« aus SMS-Gerüchten, Intrigen ehemaliger Ehefrauen und gegenwärtiger Freundinnen sowie nationalen Dramen, die sich während der Mittagstreffen abgespielt haben, zu befriedigen.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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