Gleichgewichtstheorie

Homo oeconomicus: Ein Fall für die Psychoanalyse

| 29. Januar 2021
istock.com/strixcode

Die „mikroökonomische Fundierung“ der Makroökonomie reduziert die Komplexität der Realität auf null. Das hat fatale Konsequenzen für die Qualität politischer Maßnahmen.

Der Erklärungsanspruch der herrschenden Wirtschaftstheorie ist ein totaler: Konsum und Sparen jedes Haushalts sowie Produktion und Investition jedes Unternehmers werden aus deren Nutzen- bzw. Profitmaximierung erklärt, der Preismechanismus bringt angebotene und nachgefragte Menge auf jedem Teilmarkt in Übereinstimmung. Das „Allgemeine Gleichgewicht“ ist mikroökonomisch fundiert.

Um diese Modellwelt zu konstruieren, mussten die Neoklassiker Ende des 19. Jahrhunderts extrem realitätsferne Annahmen setzen, neben vollkommener Information und perfekten Märkten auch den „homo oeconomicus“: Ein rein rationales, ihren Eigennutz maximierendes Individuum (hätte er Gefühle und soziale Interessen, funktioniert das Modell nicht mehr).

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