Deutsche Hyperinflation

Das Gespenst von Weimar

| 22. Juni 2021

Allein die Ausweitung der Geldmenge war in der Weimarer Republik keineswegs schuld an der Hyperinflation. Vielmehr waren es angebotsseitige Schocks, die den Stein ins Rollen brachten.

Ein Gespenst geht um in Europa. Das Gespenst der Inflation. Dieser Tage warnen vermeintliche Top-Ökonomen aller politischer Couleur vor einer ausufernden Inflation. Wieder mal. Schuld daran: steigende Staatsschulden und eine zunehmende Geldmenge. Selbst Bezüge zur Hyperinflation der Weimarer Republik werden bemüht. Die Angst ist groß.

Vor allem aber ist sie entlarvend: wirtschaftshistorisches Wissen ist bei Deutschlands Spitzenpolitikern und Top-Ökonomen dünn gesät. In Deutschland sind sämtliche Debatten um Inflation von einem kollektiven Bewusstsein über die 1920er Jahre beeinflusst. Wir alle haben sofort ein bestimmtes Bild vor Augen: Menschen, die mit Schubkarren voll Geld durch die Gegend laufen, um sich davon ein Brot zu kaufen. Damit scheint der Fall abgeschlossen; die expansive Geldpolitik allein war schuld an der Hyperinflation.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!