Inflationsgefahr

Apokalyptische Reiter wieder unterwegs

| 24. August 2021

Die Frage, ob und wann wir aufgrund der Geldmengenausweitung im Rahmen der Pandemie mit einer Inflation rechnen müssen, hat die Geister für so manches Katastrophenszenarium geweckt.

Glaubt man den vielen Mahnern aus dem konservativen Lager, so muss die jetzige Finanzpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) – gekoppelt mit dem, was ihr US-amerikanisches Pendant die Federal Reserve Bank (FED) macht – unweigerlich zur Inflation, ja, in den Abgrund führen. So wie es den Deutschen 1923 erging, als sie mit den Milliarden Reichsmark-Geldscheinen ihre Wände tapezieren konnten.

Tatsächlich hatte sich die Inflationsrate im Juli deutlich beschleunigt. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Jahresvergleich um 3,8 Prozent – der höchste Wert seit 13 Jahren. Allein gegenüber Juni sind die deutschen Verbraucherpreise um 0,9 Prozent gestiegen. Die an sich für Sensationsberichterstattung nicht anfällige Tagesschau ließ die Frage der Inflationsgefahr ausschließlich von der Spitze der konservativen Auguren des Landes kommentieren. Demnach sei ein Ende dieser Entwicklung vorerst nicht in Sicht. Im Gegenteil: "In den kommenden Monaten wird die Inflationsrate hoch bleiben und sogar noch etwas zunehmen", sagt etwa Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Bundesbankpräsident Jens Weidmann rechnet sogar damit, dass sich die Inflationsrate zum Jahresende in Richtung fünf Prozent bewegen könnte.“

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