Schulden in der Coronakrise

Hilflose Hardliner

| 03. November 2020
istock.com/sefa ozel

Geld ist eine knappe Ressource und vieles Wünschenswerte können wir uns einfach nicht leisten. So wurde immer erzählt. In der Corona-Krise werden nun auf einmal Hunderte von Milliarden in atemberaubender Geschwindigkeit von den Staaten mobilisiert. Einige Ökonomen geraten ins Grübeln, doch die Hardliner bleiben lernunwillig.

Traditionelle, insbesondere neoklassisch orientierte Ökonomen durchleben im Moment eine schwere Zeit. Wenn sich die Staaten weltweit mit milliardenschweren Rettungsprogrammen für die Wirtschaft überbieten, um die Folgen der Corona-Krise einzudämmen, erscheint es nicht sehr plausibel, den Mythos vom Geld als knapper, neutraler Ressource aufrechtzuerhalten und weiterhin auf die Notwendigkeit hinreichender Geldknappheit zur Sicherstellung von Preisstabilität zu pochen.[1] Zumal gegenwärtig von einer sich rasant beschleunigenden Inflation weder in den USA noch in der Eurozone, Großbritannien, Japan oder China etwas zu sehen ist.

Auch die Ideologie der »alternativlosen Sparsamkeit« hat viel von ihrem (falschen) Glanz verloren, ebenso die »Weisheit« der früheren, von neoklassischen Ökonomen gefeierten britischen Premierministerin Margaret Thatcher, dass der Staat kein eigenes Geld habe, sondern letztendlich all sein Geld vom Steuerzahler stamme:

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