Milanovic und die soziale Demokratie

Liegt das Heil im Globalismus?

| 04. Dezember 2020
istock.com/mkoenen79

Der Ökonom Branko Milanovic erteilt dem sozialdemokratischen Nationalstaat eine Absage. Die Alternative: Ein irgendwie geartetes globales Umverteilungsregime – hier Quadratur des Kreises, dort ganz den vermeintlichen Zwängen der Globalisierung unterworfen.

Eine größere Debatte um die Zukunft der siechenden Sozialdemokratie kulminierte zuletzt in einem von Heinrich Geiselberger herausgegebenen Sammelband. In Die große Regression geben sich linke Vordenker wie Arjun Appadurai, Zygmunt Bauman, Donatella della Porta, Nancy Fraser, Eva Illouz, Ivan Krastev, Bruno Latour, Paul Mason, Pankaj Mishra, Robert Misik, Oliver Nachtwey, César Rendueles, Wolfgang Streeck, David Van Reybrouck und Slavoj Žižek die Klinke in die Hand.

Im von der Friedrich-Ebert-Stiftung betriebenen IPG-Journal übte Branko Milanović an einigen dieser Essays harsche Kritik und warf Teilen der Linken vor, »eine vergangene Welt heraufzubeschwören, die mit moderner Lebensweise und moderner Wirtschaft völlig unvereinbar ist.« Gemeint sind Projekte, die sich »die Wiederherstellung des Umfelds, das die Jahrzehnte von etwa 1950 bis 1980 prägte«, auf die Fahnen schrieben. Der Versuch, ähnliche Rahmenbedingungen wie jene herzustellen, die »ohne jeden Zweifel eine Blütezeit der Sozialdemokratie« einläuteten, so Milanovic weiter, müssten »mit drastischen, ja reaktionären Maßnahmen einhergehen«.

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