In Schulbüchern und Ketchupflaschen
Kaum ein Inflations-Narrativ ist kulturell so tief verankert wie das der Geldmengen-Apologeten. Nach jahrelanger Deflation trotz Geldmengenausweitung sehen sie sich nun bestätigt. Doch damals wie heute gibt es erhebliche Zweifel an ihrer Doktrin.
Wie tief die neoliberale Ideologie in der deutschen Kultur verankert ist, sieht man an unserem Bildungssystem: Im Schulbuch „Demokratie heute“ für den Sozialkundeunterricht in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird nicht nur Staatsgeld mit Steuergeld gleichgesetzt und das Renten- als Alterungsproblem dargestellt. Auch enthält das Lehrbuch einen verbreiteten monetaristischen Mythos. So, als ob Milton Friedman selbst die Feder in der Hand hatte, heißt es:
„Die EZB kontrolliert die Geldmenge. Ist diese im Vergleich zum Angebot an Waren und Dienstleistungen zu groß, nimmt die Inflation zu.“
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