Mario Draghi

Draghismus: Glaubt nicht dem Hype

| 28. April 2021
Mario Draghi und Guido Carli 1991

Dank Mario Draghi sei Italien in wenigen Monaten vom "jugendlichen Straftäter der EU" zum "Vorzeigeeuropäer" geworden. Was ist dran an dieser medialen Erzählung vom langersehnten Modernisierer und Revolutionär?

Von einem unbändigen Enthusiasmus sind sowohl die lokale als auch die internationale Presse ergriffen, seit der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi Mitte Februar als neuer italienischer Ministerpräsident vereidigt wurde. Diese Ergriffenheit grenzt nicht selten an die Art von Personenkult, den man eher mit totalitären Regimen in Verbindung bringt, als mit "liberal-demokratischen" Gesellschaften. 

Jüngste Beispiele für ungezügelten "Draghismus" sind zwei Artikel in der New York Times und der Financial Times. Die Argumente sind mehr oder weniger dieselben: Dank Draghi sei Italien in nur wenigen Monaten vom "jugendlichen Straftäter der EU" zum "Vorzeigeeuropäer" geworden, wie es ein in der Financial Times zitierter Senior Policy Fellow des European Council on Foreign Relations ironiefrei formuliert.

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